Bürgerstiftung und Frank und Marianne Kochmann Stiftung unterstützen Boxabteilung des TSV Wallenhorst wegen ihrer Integrationsleistung

Über Integration wird in der Gesellschaft viel geredet. Die Boxabteilung des TSV Wallenhorst redet nicht, sondern handelt. Über die hier geleistete wertvolle Integrationsarbeit hat sich jetzt die Bürgerstiftung Wallenhorst informiert. Anlass war die Übergabe einer Spende in Höhe von je 250 Euro der Bürgerstiftung sowie der Frank-und-Marianne-Kochmann-Stiftung an die Boxabteilung.

Trainer Horst Klose, der die Abteilung 2004 als Ableger einer Arbeitsgemeinschaft an der Alexanderschule gegründet hatte, informierte über deren Entwicklung. Derzeit zählt die Abteilung 120 Mitglieder. Davon sind 70 Prozent Migranten aus 15 Ländern: z.B. Afghanen, Albaner, Kosovo-Albaner, Polen, Deutsch-Russen verschiedener Herkunft, Kurden, Griechen.

Ihnen allen versucht Horst Klose mit hohem ehrenamtlichen Einsatz sein Ideal vom Boxsport zu vermitteln. Der 58-Jährige ist anerkannter Box-Fachmann weit über Niedersachsens Grenzen hinaus, da er sich auch in überregionalen Verbänden und Gremien engagiert und selbst seit 50 Jahren aktiv boxt.

In seiner Abteilung geht es ihm vor allem darum, ein von der Nationalität unabhängiges Zusammengehörigkeitsgefühl aufzubauen. Parallel strebt Klose den Abbau von Aggressionen und die Eingliederung der Migranten in ihre neue Heimat an. Mit gutem Grund wird im Training ausschließlich und konsequent deutsch gesprochen.

Darüber hinaus soll jeder und jede Aktive beim Boxen auch etwas für die eigene Persönlichkeit lernen. Gemeinsame Erfolgserlebnisse und die Erfahrung eines fairen Miteinander tragen dazu bei.

Neben den sozialen Erfolgen geben Klose die sportlichen Erfolge seiner Truppe Recht. So wurden bisher eine Norddeutsche Meisterschaft, 3 niedersäschische- und 5 Weser-Ems-Titel gewonnen. Der von ihm trainierte 15-jährige Kosovo-Albaner Donat Avdijaj verließ als Norddeutscher Meister im Junioren-Schwergewicht den Ring und belegte bei der Deutschen Meisterschaft den vierten Rang.

Um die Arbeit, die das ermöglichte, zu unterstützen, wandte sich die Abteilung auf Vermittlung von Ratsherr Alfred Lindner an die Bürgerstiftung. Diese bat sie um eine Spende, um mit dem Bus auf Einladung des SV Berlin-Lichtenberg zu einem nationalen Pokal-Boxturnier reisen zu können.

Die Bürgerstiftung wiederum zeigte sich von der Arbeit der Boxabteilung so überzeugt, dass sie zusätzlich zur eigenen Spende auch noch die Frank-und-Marianne-Kochmann-Stiftung von einer Förderung überzeugen konnte. Beide Institutionen gaben je 250 Euro. Damit konnten zehn Wallenhorster Boxer nach Berlin reisen, von wo aus sie mit zwei ersten und drei zweiten Plätzen zurückkehrten.